Aktuelles
Daten.Über.Schreiben. Poesie im digitalen Zeitalter.
Lesung gemeinsam mit Kanella Baleka, Diana Hellwig, Julia Simon und Miriam Tag im Rahmen der Lesebühne Darmstadt
Literaturhaus Darmstadt
Mittwoch, den 4. Dezember 2024, 19:30 Uhr
Lesung aus Romanprojekt "Auf der Nachtseite des Lebens" im Rahmen von "DIE NARBE AUF DEM RÜCKEN DER STILLE"
Lesung mit Autor:innen der Darmstädter Textwerkstatt: Lisa Goldschmidt, Julia Grinberg und Christoph Wirges
30. November 2023, Cardabela Buchladen Mainz, 20 Uhr
Gespräch am 21. Oktober 2023 am Stand des PEN-Zentrums auf der Frankfurter Buchmesse [aufgrund von Krankheit abgesagt]
Moderation: Najem Wali
Wie Dichter und Kulturschaffende einen hohen Preis für das freie Wort in Zentral- und Lateinamerika zahlen
Drei aktuelle Fälle von José Rubén Zamora (Guatemala), Dina Meza (Honduras) & Juan Martínez d´Aubuisson (El Salvador)
"Literatur beginnt, wo die Antworten enden. Fünfundzwanzig Jahre Darmstädter Textwerkstatt"
Ein Gespräch zwischen Andreas Platthaus und dem Begründer und Leiter der Textwerkstatt, dem Schriftsteller Kurt Drawert" [seit 2021 bin ich Teilnehmerin der Textwerkstatt]
Lesung im Literaturhaus Wiesbaden
im Rahmen der Veranstaltungsreihe Textkontor
29. März 2023, 19:30 Uhr
Moderation: Sarah Beicht
Lesung der Gedichte von Günter Eich,
Literaturhaus Darmstadt
1. März 2023, 19:30 Uhr
Im Rahmen der Veranstaltung "Was ich weiß, geht mich nichts an". Eine Hommage an Günter Eich und den Lyrikkritiker Michael Braun.
"Minou oder das purpurne Licht"
erschienen am 20. Januar 2023 als Beitrag in der Anthologie
der Darmstädter Textwerkstatt, "Risse und Welt", herausgegeben von Kurt Drawert
Zugschienen in San Pedro
Essay für Januarausgabe 2023 von literaturkritik.de,
Schwerpunkt "Vermittlung spanischsprachiger Literatur"
"Widerstand der Dichter" von Manlio Argueta
Romanübersetzung aus dem salvadorianischen Spanisch
15. Oktober 2022, Septime Verlag
Übersetzungsgutachten für Litprom zu Carlos Franz, Das verschwundene Meer
übersetzt aus dem chilenischen Spanisch von Lutz Kliche, Mitteldeutscher Verlag, erschienen Herbst 2023
Auszug aus Romanprojekt "Auf der Nachtseite des Lebens"
"Ich habe bisher noch niemandem verraten, auch Matteo nicht, dass ich, solang ich denken kann, das Schicksal herausfordere. Und auch nach meinem Umzug ist es mir noch nicht gelungen, vollends damit aufzuhören, auch wenn ich mein Schicksalspiel, wie ich es nenne, nun deutlich seltener spiele. Das Spiel geht so: Wenn ich einen Gehweg entlanglaufe, darf ich nicht einfach einen Fuß vor den anderen setzen, wie es wahrscheinlich die meisten tun, sondern ich erlaube mir nur, auf die Pflastersteine selbst zu treten. Wenn ich nicht achtgebe und mein Fuß doch eine Ritze zwischen den Steinen berührt, dann, so die Regel, bin ich mit schuld, wenn es meiner Schwester wieder schlechter geht. Wenn ich damals, wir waren noch klein, auf dem Schulweg bis zum Schultor keine einzige Spalte zwischen den Steinen berührte, dann würde sie alt werden, sehr alt. So alt wie wir anderen Menschen, denn dass sie besonders früh sterben könnte, verstand ich schon früh. Zu früh!
Wenn ich zur Haustür hineingehe und die Tür hinter mir ins Schloss fällt, bevor ich den ersten Treppenabsatz erreiche, dann wird sie nicht mehr lange leben. Wenn ich aber am zweiten Treppenabsatz angelange, bevor sich die Tür mit einem lauten Geräusch schließt, dann werden wir gleichalt werden. Und wenn ich an einem roten Auto vorbeikomme, dann muss ich von dem Augenblick an, in dem ich es sehe, bis ich an ihm vorbeigelaufen bin, die Luft anhalten. Schaffe ich es nicht, weil beispielsweise die Entfernung zwischen dem Moment, in dem ich das Auto erblicke, und dem, in dem ich es erreiche, zu groß ist, dann darf ich am kommenden Morgen keinen Kaffee trinken, auch wenn ich noch so große Lust darauf habe und sich meine Kopfschmerzen langsam in ein schmerzliches Stechen verwandeln.
Wenn ich an einer Häuserwand aus Backstein vorbeigehe, dann muss ich zählen, wie viele Steine man nebeneinander verlegt hat, während ich mit dem Zeigefinger über die Wand streiche. Und wenn ich mich verzähle, dann bin ich schuld daran, wenn sie Fieber bekommt. Und immer, wenn sie im Krankenhaus ist und in einem fremden Bett mit einem Infusionsständer neben sich schlafen muss, dann ist es meine Schuld, weil es mir wieder nicht gelungen war, durch das Essen von Bananen, die ich verabscheute, das Fieber von ihr fernzuhalten."
Über mich
Seit 2021 Mitglied der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert, Zentrum für neue Literatur in Darmstadt. Aktuell: Romanprojekt "Auf der Nachtseite des Lebens". Übersetzung des Romans "Widerstand der Dichter" aus dem salvadorianischen Spanisch, erschienen Herbst 2022 im Septime Verlag. Lektorin sowie Übersetzerin aus dem Englischen ins Spanische und Deutsche (MTPE) und Terminology Manager an der Internationalen Hochschule. Zuvor Pressereferentin der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Zudem bin ich als Gutachterin für Literaturübersetzungen aus dem Spanischen für Litprom tätig (u. a. Gutachten zu Carlos Franz, Das verschwundene Meer, übersetzt aus dem chilenischen Spanisch von Lutz Kliche, Mitteldeutscher Verlag).
Davor Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft / Komparatistik und der Spanischen Philologie (M.A.) mit dem Schwerpunkt Lateinamerikanische Literatur an der JGU Mainz. Abschlussarbeit zu Pascale Casanovas "The Word Republic of Letters"; diskutiert anhand der Romane "Los poetas del mal" von Manlio Argueta und "Los detectives salvajes" von Roberto Bolaño.