Aktuelles 

Lesung gemeinsam mit Manon Hopf, Julia Simon, Kanella Baleka und Miriam Tag im Rahmen der Ausstellungsreihe "Poesie der Daten"
Freitag, 3. Mai 2024, Stadtkirche Darmstadt, 19 Uhr 

Lesung aus Romanprojekt "Minou oder Auf der Nachtseite des Lebens" im Rahmen von "DIE NARBE AUF DEM RÜCKEN DER STILLE"
Lesung  mit Autor:innen der Darmstädter Textwerkstatt: Lisa Goldschmidt, Julia Grinberg und Christoph Wirges
30. November 2023, Cardabela Buchladen Mainz, 20 Uhr

Gespräch am 21. Oktober 2023 am Stand des PEN-Zentrums auf der Frankfurter Buchmesse  [aufgrund von Krankheit abgesagt]

Moderation: Najem Wali 

Wie Dichter und Kulturschaffende einen hohen Preis für das freie Wort in Zentral- und Lateinamerika zahlen
Drei aktuelle Fälle von José Rubén Zamora (Guatemala), Dina Meza (Honduras) & Juan Martínez d´Aubuisson (El Salvador)

"Literatur beginnt, wo die Antworten enden. Fünfundzwanzig Jahre Darmstädter Textwerkstatt" 
Ein Gespräch zwischen Andreas Platthaus und dem Begründer und Leiter der Textwerkstatt, dem Schriftsteller Kurt Drawert" [seit 2021 bin ich Teilnehmerin der Textwerkstatt]


Lesung im Literaturhaus Wiesbaden
im Rahmen der Veranstaltungsreihe Textkontor

29. März 2023, 19:30 Uhr
Moderation: Sarah Beicht 

Lesung der Gedichte von Günter Eich,
Literaturhaus Darmstadt
1. März 2023, 19:30 Uhr 

Im Rahmen der Veranstaltung "Was ich weiß, geht mich nichts an". Eine Hommage an Günter Eich und den Lyrikkritiker Michael Braun.

"Minou oder das purpurne Licht"
erschienen am 20. Januar 2023 als Beitrag in der Anthologie 

der Darmstädter Textwerkstatt, "Risse und Welt", herausgegeben von Kurt Drawert

Zugschienen in San Pedro
Essay für Januarausgabe 2023 von literaturkritik.de, 
Schwerpunkt "Vermittlung spanischsprachiger Literatur" 


"Widerstand der Dichter" von Manlio Argueta
Romanübersetzung aus dem salvadorianischen Spanisch 
15. Oktober 2022, Septime Verlag


Auszug aus Romanprojekt "Minou oder Auf der Nachtseite des Lebens" 

 

"(D)ieses Ereignis, dieses Zersetzen von Welt, tritt unabhängig davon ein, an welchem Ort ich mit dem Sprechen beginnen will. Ob hier in der Schrift oder draußen im wirklichen Leben. Immer und überall zerfasert das, was ich in Worte zu fassen versuche, in so winzige Bruchstücke, dass sich alles nur noch entzieht und vor meinen Augen verschwimmt. Es so flüssig und fließend wird, dass ich nicht mehr in der Lage bin, die Materie aus Gedanken, Eindrücken und Empfindungen in eine feste Form zu gießen.  

Wenn ich in der Welt der Schrift darüber sprechen will, wo alles Zeichen, Verweis auf etwas anderes ist, beginnen die Worte zu flirren, sobald ich sie durch das Hinunterdrücken der schwarzen Tasten meiner Tastatur auf das digitale Papier ziehen will. Und wenn ich darüber in der Realität sprechen will, in der sich auch mein Körper und nicht nur mein Bewusstsein befindet. Wenn ich, wie ich es gelernt habe, meine Lippen und meine Zunge in verschiedene Formen bringe und die eingeatmete Luft mit unterschiedlicher Intensität zwischen meinen Zähnen hervorpresse, weil ich einer anderen Person mitteilen will, wie es sich damals anfühlte, ich zu sein, mit all dem, was war, dann bleiben mir die Worte im Hals stecken, wo sich dicht um sie herum Verkrustungen bilden, die zu einem immer größeren Geschwür heranwachsen und mir das Atmen zunehmend erschweren.
Alles spricht dagegen, dass ich zu sprechen beginne. Aber wenn ich die in unserer Familie wirkende Macht verstehen will, sie aus dem Schatten herauslösen und in das Taghelle, in die Sichtbarkeit hineinschieben will. Wenn ich ergründen und verstehen will, was mit uns geschehen ist und immer noch geschieht, dann muss ich mit dem in mir wirkenden Gesetz des Schweigens brechen und hier, in diesen Zeilen, zu sprechen beginnen.  

So wie die Halbinseln in Elisabeth Bishops Gedicht The Map das Wasser zwischen Daumen und Finger nehmen, um es wie die Glätte von Stoffbahnen zu erfühlen, so will ich das, was unsere Welt gewesen ist, abtasten und für all das Worte finden. Aus einem w, aus einem e, aus einem l, aus einem t Textflächen von Welt erschaffen. Tief hinabtauchen zu Orten, an denen wir bisher noch nicht gewesen sind."

 

Über mich 

Seit 2021 Mitglied der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert, Zentrum für neue  Literatur in Darmstadt. Übersetzung des Romans "Widerstand der Dichter" aus dem salvadorianischen Spanisch, erschienen Herbst 2022 im Septime Verlag. Aktuell: Romanprojekt "Minou oder Auf der Nachtseite des Lebens".
Lektorin für deutsch- und spanischsprachige Lehrmedien sowie Übersetzerin aus dem Englischen ins Spanische (MTPE) an der Internationalen Hochschule. Zuvor Pressereferentin der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Zudem bin ich als Gutachterin für Literaturübersetzungen aus dem Spanischen für Litprom tätig. 
Davor Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft / Komparatistik und der Spanischen Philologie (M.A.) mit dem Schwerpunkt Lateinamerikanische Literatur an der JGU Mainz.